Auf unserem Kalender im Büro sind sie noch "Vereint im Wohlstand": Bürgermeister Mbatha rechts, der eines Mordversuches an Sprecherin Mbatha-Makhathini beschuldigt wird |
Als Motiv wird eine möglicherweise korrupte Auftragsvergabe mit dem jährlichen Volumen von rund einer Millionen Rand (75000€) vermutet. Die Sprecherin hatte sich vehement geweigert, dem zuzustimmen.
Zu Beginn des Jahres war zuvor ihr Leibwächters während des Dienstes aus bisher ungeklärten Gründen erschossen worden.
Schon seit Monaten häuften sich Proteste und Unmutsäußerungen der Bevölkerung. So wurde u.a. eine Schule vorübergehend von Eltern blockiert, weil das Gebäude zusammenzustürzen drohte und zum wiederholten male Kinder durch Schlangen auf dem Schulgrundstück verletzt worden waren.
Ein anderes Kind starb bei einem Verkehrsunfall, weil die seit Jahren angekündigten verkehrsberuhigenden Maßnahmen auf der Durchfahrtsstraße nicht umgesetzt worden waren. Mehrere Townships klagten und protestierten, weil trotz gesetzlicher Verpflichtung die Wasser- und Stromversorgung in den Sieldungen nicht gebaut wird.
Diese Spannungen entluden sich in einem Protestmarsch in der vergangenen Woche, bei dem Straßen blockiert, Schilder und Geländer niedergerissen, Steine geworfen und Unbeteiligte attackiert wurden.
Richard Mbatha hingegen ist zur Zeit auf Kaution wieder frei, ob er verurteilt werden kann ist unklar.
Die Beweislage ist auch deshalb dünn, weil der Under-Cover-Agent, der ein konspiratives Gespräch der Beschuldigten aufzeichnen sollte, die Batterien seines Aufnahmegerätes nicht erneuert hatte.
Sollte der Bürgermeister tatsächlich ins Amt zurück kehren können, stehen sicher weitere Proteste bevor.
Leider hören wir solche Geschichten hier nicht zum ersten Mal. Südafrika droht an vielen Stellen durch Korruption, Vetternwirtschaft und durch das Versagen der Aufsichtsbehörden vielerorts ins Chaos zu rutschen. Die Opfer sind wie immer zuerst die Ärmsten.
Um so wichtiger ist es, dass es Orte wie Melusi gibt, die Hilfe anbieten und für Werte wie Ehrlichkeit, Gerechtigkeit und Demut stehen.
Mut machte uns allen heute im Gottesdiesnt beim Gebet für Dundee, mit dem eigenen Blick nicht bei dieser Situation um uns herum hängen zu bleiben. Stattdessen schauten wir auf das, was wirklich zählt und was in Hebräer 13,14 so treffend ausgedrückt wird:
Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die Zukünftige suchen wir.