Freitag, 6. Oktober 2017

Lehrreiche Urlaubserfahrungen 2

Der indische Ozean ist 74,3 Millionen qkm groß.
Er hat zu dieser "kalten" Jahreszeit in Sodwana Bay ca. 24 Grad C Wassertemperatur, eine tolle Brandung, einsame Sandstrände und wenn man mit Taucherbrille und Schnorchel unter die Oberfläche des klaren Wassers schaut, wähnt man sich fast in einem Aquarium, wegen der vielen bunten Fische.
Wer, um alles in der Welt, würde da in einen max 7x4m großen, max 20 Grad warmen "Pool" steigen, auch wenn der zu unserer Ferienhütte dazugehörte?
 
WIR jedenfalls nicht!
Auch wenn es am Samstag, unserem ersten Urlaubstag in Sodwana Bay, etwas stürmte und (erstmals in Südafrika) dauerhaft regnete. Nun - an der Nordsee, dachten wir uns, geht man ja auch bei solchem Wetter ans Wasser. Also packten wir unsere Schwimmsachen ein, stiegen in unser Auto und zogen los. Nach 4km Dünenlandschaft hatten wir den Strand erreicht.
Fast erreicht.
Denn es trennte uns ein Security-Häuschen mitsamt Schranke vom Ziel. Sodwana Bay liegt in einem privaten Naturreservat. Und dafür zahlt man Eintritt. Dass der Security-Dienst jedoch 370 Rand (25€) von uns verlangte, konnten wir nur schwerlich glauben.
Man erklärte uns, dass der Trick darin liege, für 800 Rand (55€) eine "Rhino-Card" zu kaufen, die ein Jahr lang gültig ist und Zutritt zu diesem und einigen anderen Reservaten gewährte.
Den Park umfahren kann man nur mit Geländewagen oder mit einem 1,5 Stunden Trip gen Süden.
Zähneknirschend willigten wir ein und verlangten die Rhino-Card.
Doch damit wurde es erst wirklich kompliziert.

Denn...
...die Rhino Card verkaufte nur die Rezeption IM Park, nicht der Secutity-Dienst am Eingang. Um dorthin zu gelangen, verlangte man von uns die volle Tagesgebühr, für das Auto und alle 7 Insassen. Jeder Widerspruch war zwecklos.
Wir fühlten uns sehr an unsere Visumsanträge erinnert und kehrten um. Aber aufgegeben hatten wir noch nicht. Ich setzte meine Mitfahrer an einer netten Eisdiele ab, holte zur Sicherheit unsere Pässe aus der Unterkunft, kehrte zurück zur Schranke und verlangte Einlass um die Card zu kaufen. Unter keinen Umständen waren sie bereit, das Auto ohne Bezahlung durchzulassen. Also musste ich außer Sichtweite der Securitys verborgen parken und man ließ mich zu Fuß "durchschlüpfen". Die Rezeption war gut 15 Minuten Fußweg entfernt. Der Regen wurde stärker.
Ich joggte ein Stück, kam mir damit aber dann auch bald zu doof vor. Irgendwann erblickte ich das Gebäude, in dem zwei Beamte nur auf mich zu warten schienen. Erfreut über die Abwechslung an diesem Tag begrüßten sie mich: "How are you?" - "Wet!" war meine Antwort.
Ich verlangte die Rhino-Card, die prompt vorbereitet wurde.
Doch dann rechnete die Dame den Preis aus: 1250 Rand (85€).
An dieser Stelle muss ich wie einer der Fische geguckt haben, die ich mir eigentlich beim Schnorcheln hatte anschauen wollen. Es dauerte jedenfalls einen Moment, bis ich wieder Wörter aus meinem Mund brachte.
Aber es half wenig. Der Security Dienst sei halt privat, schlecht informiert und nicht Kooperationbereit. Aber ändern konnte mein Gegenüber am Preis nichts.
Ich verzichtete auf die Rhino Card - und zumindest organisierten die Beamten einen Fahrer, der mich wieder zum Gate brachte.
Zurück an der Eisdiele trank ich einen Cappuccino, bevor wir dann später noch in unserem wunderbaren ca 28qm großen, erfrischenden Pool am Ferienhaus badeten.

P.S: Am nächsten Tag erlebten wir dann jedoch auch noch das Kontrastprogramm an einem wunderbaren Sonnentag im Indischen Ozean - zum Tagespreis 😎
































Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ein Südafrika-Abend

Das Jahr ist vergangen. Viel zu schnell.  Mittlerweile hat sich aber unsere Trauer etwas gelegt und wir schauen in manchen Momenten fassu...